Naturwaldparzellen im Recknitztal ?

16.01.2017

Auf den Parzellen darf nicht durch die Forst eingegriffen werden - Ziel ist es, den Lebensraum des Schreiadlers zu fördern

 

Im Recknitztal sollen Naturwaldparzellen entstehen. Das teilte der Landkreis Vorpommern-Rügen mit. Diese Parzellen sollen typische Waldausschnitte repräsentieren und auf ihren Flächen den Ablauf der natürlichen Waldentwicklung zeigen und erlebbar machen.

Zum Ende 2016 wurde bereits eine Naturwaldparzelle von hoher Bedeutung ausgewiesen. Die etwa 30 Hektar große Waldfläche befindet sich im ökologisch sehr wertvollen Recknitztal und werde nun auf Dauer aus der forstwirtschaftlichen Nutzung genommen, heißt es von Seiten des Kreises dazu.

Ohne "wirtschaftlich motiviertes Eingreifen" soll sich dort eine natürliche Dynamik entwickeln. Auf den Naturwaldflächen wurzeln dann heimische Baumbestände und werden in all ihren Altersphasen sichtbar sein. "Auch ein natürliches Wasserregimes soll sich wieder auf ehemaligen Moorstandorten einstellen", betont Dr. Nicole Wasmund, Projektleiterin von "Chance Natur" in Vorpommern-Rügen. Ziel des Gesamtprojektes ist, den Schreiadler in seinem natürlichen Lebensraum zu erhalten und zu fördern. Dazu werden Brutwälder unter Schutz gestellt und geeignete Nahrungsflächen auf Grünland geschaffen. Alles geschieht in enger Zusammenarbeit mit den Eigentümern und Landwirten. "Wir profitieren ja in unserem Landkreis von der reichhaltigen Natur. Der Erhalt der Kulturlandschaft in Vorpommern sichert den Erhalt des seltenen Adlers und indirekt auch Arbeitsplätze in unserer Tourismuswirtschaft", sagt Landrat Ralf Drescher (CDU).

Die Vorpommersche Waldlandschaft lässt sich am besten auf Reit-, Wander- und Radwegen erleben. Im Forstamt Schuenhagen befindet sich ein Schreiadlerparcours. 

 

OZ-Artikel vom 13.01.2017

 

Bild zur Meldung: Foto: Arnold Ritter